Monat: Mai 2020

Verbundenheit: Mein Wert

Zuhause in mir sein – verbunden mit mir und anderen sein

„Zuhause in mir“ sein bedeutet (für mich) auch, ein Leben im Einklang mit meinen Werten zu leben. Konsequent, also stimmig handeln gehört für mich dazu. Das ist nicht immer leicht, nicht immer ist uns klar, wie es uns beispielsweise in Bezug auf eine bestimmte Sache/Person geht, bzw. welche Haltung wir zu einem bestimmten Thema haben.

Eine Haltung kann unter anderem über die Auseinandersetzung mit den eigenen Werten erreicht werden.

Das ist sicher nichts, was man einmal macht und dann ist man ein für alle mal ganz klar im Bezug auf die eigenen Werte und schafft es immer und überall zu 100% danach zu leben.

Zum einen glaube ich, die Werte können sich entwickeln, so wie wir uns auch (weiter-) entwickeln und zum anderen ist ein Handeln, das an den eigenen Werten orientiert ist, sicher erstrebenswert, doch meines Erachtens etwas, bei dem es keinesfalls um Perfektionismus gehen sollte.

Wer perfektionistisch und unreflektiert seine eigenen Wertmaßstäbe auf andere Menschen anwendet, läuft Gefahr selbstgerecht, ja selbstherrlich zu werden.

Natürlich kann ich für meine eigenen Werte eintreten und ein werteorientiertes Leben anstreben, aber wer gibt mir das Recht meine Werte anderen überstülpen zu können?

Gerade im Zusammenleben mit anderen ist es nicht immer leicht nach den eigenen Werten zu leben, insbesondere, wenn diese anderen mit den eigenen Werten nur wenig oder garnichts anfangen können.

Nun, dennoch, die eigenen Werte nicht zu verleugnen und weiter nach Ihnen zu leben kann auch bedeuten, ein Vorbild für andere zu sein!

Verbundenheit als Wert

So hilfreich: Sich Zeit zur Reflektion der eigenen Werte nehmen

Einer meiner Werte, der mir erst aktuell als solcher wirklich bewusst geworden ist, ist Verbundenheit.

Gerade in Zeiten der eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten fiel mir persönlich und bei meinen Klienten auf, wie elementar wichtig es ist, sich verbunden zu fühlen.

Verbundenheit ist ein Wert, den viele Menschen haben, sich verbunden zu fühlen, als Teil einer Gemeinschaft, einer Partnerschaft, Familie, Freundschaft oder auch eines Teams gibt uns das Gefühl wichtig, wertvoll für andere zu sein. Das wiederrum steigert das Selbstwertgefühl, lässt uns zufriedener mit uns selbst sein, lässt uns ausgeglichener sein, entspannter im Umgang mit anderen.

Fragen die helfen können

Es gibt viele verschiedene Wege sich seinen Werten zu nähern, manchmal werden sie uns erst dadurch bewusst, dass wir merken, was uns fehlt.

Aber was kann ich tun, um mich verbundener zu fühlen?

Dazu ist es meines Erachtens wichtig, dass jede*r einzelne sich Fragen beantwortet wie:

  • Mit welchen Menschen möchte ich mich überhaupt verbunden fühlen?
  • Woran merke/spüre ich, dass ich mich verbunden fühle?
  • Wenn ich mit einer Person früher ein verbundenes Gefühl hatte, das mir heute fehlt, hilft es in sich hineinzuspüren, wie es sich damals angefühlt hat. Woran habe ich die Verbundenheit gespürt?
  • Möchte ich dieses Gefühl der Verbundenheit mit dieser Person wieder anstreben oder ist es vielleicht durch beiderseitige Entwicklungen an der Zeit ein neues Gefühl der Verbundenheit zu gestalten?
  • Der Elternteil, dem beispielsweise die Verbundenheit zu den Kindern fehlt, die mittlerweile Jugendliche sind, kann sich fragen, welche neuen Formen der Verbundenheit er/sie anbieten kann?
  • Was kann ich konkret tun, um mich mit dieser oder jener Person verbunden (-er) zu fühlen?
  • Getreu dem Motto „Sei du die Veränderung, die du sehen willst“, frage dich, was ist ein erster kleiner Schritt, der bei mir zu mehr Verbundenheit mit dieser Person führt?“

Aktiv werden

Eine Freundin zum Quatschen und Kaffee trinken einladen kann ein wertvoller Schritt sein

Ich muss bereit sein, etwas zu geben, mir Gedanken über meine Beziehungen machen und darüber, wie ich sie gerne hätte, wie ich mich in ihnen fühlen möchte und vor allem, was ICH tun kann.

Das braucht manchmal Kraft und ist sicher nicht immer einfach, vor allem, wenn uns schmerzhaft deutlich wird, wo uns Verbundeheit fehlt.

Aber es ist auch eine großartige Chance, sich auf den Weg zu mehr Verbundenheit zu machen!

Verbundenheit zu leben bedeutet sicher für jeden Menschen etwas anderes und die Wege zu mehr Verbundenheit sind so vielfältig wie wir Menschen.

Konkret könnte es bedeuten, an jemanden eine nette Nachricht zu scheiben, eine Karte oder einen Brief. Ich könnte jemanden anrufen, mich erkundigen, wie es ihm/ ihr geht, mich vielleicht zum Kaffee oder Tee trinken verabreden oder zu einem Spaziergang.

Sich wirklich auf den anderen einzulassen, aktiv zuzuhören und auch sich selbst wahrhaftig mitzuteilen sind essentiell für wirkliche Verbundenheit.

Mit Kindern/ Jugendlichen braucht es mitunter noch andere Wege um wieder mehr Verbundenheit herzustellen. Das kann das Gespräch beim gemeinsamen Einkaufen sein oder beim Weg zum Sport (im Auto können sich manche Menschen leichter öffnen). Das kann über eine gemeinsame Aktivität wie ein Spiel oder dem Spaziergang mit dem Hund oder vielleicht sogar über eine gemeinsame Klettertour geschehen.

Verbundenheit ist auch innerfamilär keine Selbstverständlichkeit, sondern etwas, das der aktiven Gestaltung bedarf

Zum Schluss möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass eine gute Verbindung zu sich selbst natürlich essentiell ist und dass wir uns nicht nur mit Menschen, sondern mit der Erde und allen Wesen verbunden fühlen können. Das hätte mir heute hier zu weit geführt, denn dann wäre ich an meinem eigenen Perfektionsimus gescheitert und hätte diesen Artikel nicht auf den Weg gebracht, trotzdem möchte ich mich bei der Instagram Kommentatorin „Kraftplatz“ bedanken, die diesen wertvollen Gedanken unter meinen Post vom 27.5.20 geschrieben hat!

Wie ist das mit dir, wann fühlst du dich verbunden, wie gestaltetst du Beziehungen um dich verbunden (-er) zu fühlen? Hast du ganz eigene Tipps, die du teilen magst?

Wie immer freue ich mich über Austausch in den Kommentaren!

Hoffentlich bis bald,

Deine Iris

Eis, Baisiers und Kaffeeschaum aus Aquafaba – Leckereien aus Kichererbenwasser

Eis aus Kichererbsenwasser, unglaublich aber wahr!

Eine gesunde, pflanzliche und vollwertige Ernährung ist mir wichtig, auch gesunde Snacks gehören dazu.

Ab und zu darf es aber auch mal etwas Ungesundes sein, etwas das einfach nur dem puren Genuß dient.

Mehr oder weniger durch Zufall habe ich so zum Beispiel mehrere ungewöhnliche Rezepte entdeckt.

Da ich mehr Hülsenfrüchte in meinen Alltag einbinden möchte (dazu anderer Stelle sicher mehr) und da ich noch eine abgelaufene Packung Kichererbsen hatte, beschäftigte ich mich also mit deren Verwendung.

Die meisten Lebensmittel sind ja weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus haltbar, ganz besonders aber getrocknete Hülsenfrüchte.

Kichererbsen werden in der Dose, im Glas oder getrocknet verkauft. In einem der immer zahlreicher werdenden „Unverpackt-Geschäfte“ kann man sich die benötigte Menge lose abfüllen, das finde ich ganz wunderbar, denn es spart Verpackung.

Wenn man also keine Kichererbsen aus der Dose oder dem Glas verwendet, müssen sie vor der weiteren Verarbeitung einige Stunden, am Besten über Nacht, eingeweicht werden. Dann werden sie abgegossen, kurz abgespült und mit neuem Wasser zum Kochen aufgesetzt. Das nach dem Kochen der Kichererbsen aufgefangene Wasser, kann auf verschiedenste Weise weiterverarbeitet werden. Es wird Aquafaba genannt. Aqua = Wasser und Faba = Bohne.

Das daraus zum Beispiel eine Art Eischnee gemacht werden kann, hatte ich bereits irgendwo gelesen. Dabei kam mir sofort der Gedanke, dass sich daraus ja eventuell auch Baisiers machen lassen. Die habe ich mir früher auf dem Heimweg von der Schule ab und zu beim Bäcker gegönnt und ich habe sie geliebt!

Bevor wir uns jedoch den Baisiers zu wandten, bekam meine Familie Lust auf Eis. So entschieden eine meiner Töchter und ich, dass wir uns an einer Eiscreme aus Kicherbsenwasser versuchen wollten.

Wir haben etwas herumprobiert und eine ganz gute Rezeptur gefunden.

Leider habe ich den Zettel verlegt, auf dem ich beide Rezepte notiert habe und schreibe hier aus dem Gedächtnis, das mich hoffentlich nicht im Stich lässt.

Da wir uns etwas überfuttert haben mit dem Eis und noch viele Baisers übrig sind, möchte ich nicht für die Tonne neu produzieren, nur um das Rezept nochmals zu testen.

Man möge es mir daher verzeihen, dass ich die Rezepte jetzt nicht noch einmal getestet habe, bevor ich sie online stelle. Sicher werde ich sie zeitnah nochmals machen und falls es Anpassungen gibt, werde ich die hier einpflegen.

Ich glaube aber mich gut zu erinnern.

Eis

Zutaten Grundrezept:

Ca. 120-150 ml Kichererbsenwasser

1/2 bis 1 TL Backpulver (ich habe Weinsteinbackpulver genommen, ist aber glaube ich unwesentlich welches Backpulver genommen wird)

Ca. 1 TL Zitronensaft

Ca. 50-70 g Puderzucker

Das Kichererbsenwasser wird nun in einer Küchenmaschine oder, wie bei uns, mit dem Mixer auf höchster Stufe geschlagen. Nach einigen Sekunden das Backpulver und den Zitronensaft hinzugeben und weiter mixen bis die Masse fest wird. Wie Eischnee.

Dann nach und nach den Puderzucker zugeben.

Das Eis muss nun für mehrere Stunden ins Eisfach.

Glücklich, wer eine Eismaschine hat. Wir gehören nicht dazu. Daher musste ich das Eis zwischendurch immer wieder umrühren, damit es nicht zu viele Kristalle bildet. Das hatte ich beim ersten Versuch leider vergessen, das war nicht so toll.

Wir haben das Eis dann in kleine Plastikschälchen gefüllt und darin verschiedene Geschmacksvarianten kreiert. Wir hatten noch Plastikschälchen von einem Eis, das wir mal aus dem Supermarkt mitgenommen hatten. Die habe ich schon öfter für verschiendste Zwecke wiederverwendet. (Ganz im Sinne von Bea Johnsons „Reuse“)

Verschiedene Geschmacksrichtungen:

Für Vanilleeis: Vanilleextrakt und/oder Soja- Vanillemilch nach Belieben aber mit Rücksicht auf die Konsistenz vorsichtig zugeben.

Für Schokoeis: Kakaopulver (mein Favorit, weil es einfach am intensivsten schmeckt)

Für Zitroneneis: Zitronensaft (dann eventuell mehr süßen)

Verschiedenste Fruchteissorten:Fruchtpüree oder Marmelade nach bevorzugter Geschmacksrichtung

Die Vanillevariante mit Fruchtpüree, Früchten, Schokoraspeln und Krokantsplittern

Baisiers

Rezept:

100 ml Kichererbsenwasser (wie oben beschrieben oder einfach aus der Dose oder dem Glas)

200g Zucker

ein bis zwei Teelöffel pflanzliches Bindemittel (wir haben Pfeilwurzelmehl genommen).

Das Kichererbsenwasser auf höchster Stufe aufschlagen und nach einigen Sekunden das Bindemittel zugeben.

Dann nach und nach den Zucker dazu geben. Zwischendurch haben wir mit einem Teigschaber die Zuckerreste vom Rand des Behälters gelöst und weiter geschlagen bis die Masse cremig fest war.

Auf einem mit Backmatte oder Backpapier ausgelegten Backblech und mit Hilfe eines Spritzbeutels haben wir dann versucht Baisiers zu formen, was nur mäßig gelang. Daran werden wir sicher noch weiter arbeiten. An Abstand zwischen den Baisiers denken, da sie sich noch etwas ausbreiten.

Bei ca. 100 Grad konnten die zwei Bleche dann in den Ofen und für 1-1/2 Stunden aushärten.

Das Ergebnis ist super lecker und kann sich sehen lassen.

Die Baisiers auf einem von meiner Mama geerbten Teller. Ich glaube, ihr hätten sie auch so gut geschmeckt wie uns!
Dieser Anblick! Ich wäre am liebsten in den Ofen geklettert!!

Die Baisiers eigene sich bestimmt auch ganz wunderbar um Kuchen und Torten zu verzieren. Das wollen wir auch noch mal ausprobieren.

Ich musste sofort an Kaffeeschaum denken, als ich das sah!

Was aber ganz wunderbar klappt, ist die noch nicht gebackene Masse als absolut standfesten Kaffeeschaum zu verwenden. Der ist zugegebermaßen seeeehr süß, aber dann könnte man ja auf sonstige Süßungsmittel, falls man die verwendet, verzichten.

Kaffee mit Traumschaum und Baisier

Da ich gefragt wurde, ob der Schaum auch ohne Zucker funktioniert, werde ich mich sicher bald noch mal an die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Kichererbsenwasser aka Aquafaba machen und dann auch versuchen einen Schaum zu kreieren mit alternativen Süßungsmitteln.

Ergänzung vom 03.05.2020:

Eine wirklich sehr schnelle Variante eines leckeren Desserts haben wir dann heute ausprobiert. Aus einem Glas Kichererbsen vom Biosupermarkt für schlappe 1,15€ mit einer Abgießflüssigkeit von nur 50ml haben wir 4 Portionen feinster Schokomousse und zwei mittelgroße Gläser mit würzigen Aufstrichen gezaubert. Und wer weiß, wie teuer vegane Desserts und Aufsriche oft sind, feiert so etwas wahrscheinlich genauso wie ich. Hier nun das Rezept, das sich im Grunde garnicht vom Baisierrezept unterscheidet, bis auf den Kakao.

Schokomousse:

Rezept:

50 ml Kichererbsenwasser

100g Zucker

2 TL Pfeilwurzelmehl (ein anderes Bindemittel geht sicher auch)

Kichererbsenwasser aus dem Glas muss natürlich nicht extra aufgekocht werden, sondern kann sofort verarbeitet werden.

Wir haben es in einem Rührgefäß einmal kurz aufgemixt und dann das Bindemittel zugegeben. Dann den Zucker dazu und weiter aufschlagen bis es eine gewisse Steifigkeit hat.

Dann haben wir es wieder in unsere Dessertschälchen gefüllt und in jedes Schälchen einen großen Löffel Kakaopulver gegeben und umgerührt. Anschliessend ins Eis gestellt.

Eine Portion haben wir allerdings sofort verspeist und waren hin und weg von der Cremigkeit.

Einen Tag später hatten wir eine feine, eiskalte Schokomousse!

Diese Fluffigkeit!

Zum Thema Süßen:

Zur Anfrage, ob es auch mit anderen Süßungsmitteln funktioniert: Wir haben es zunächst mit Agavendicksaft versucht und später noch etwas Vanillearoma zugegeben. Beides fanden wir nicht optimal. Wir bleiben dran und aktualisieren gegebenfalls diesen Artikel. Darüber würde ich dann auch per Instagram informieren.

Wer eines der Rezepte testet und/ oder einen eigenen Tipp hat kann gerne einen Kommentar hinterlassen, ich freue mich über Austausch!

Bis bald,

Deine Iris

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