Ich verspüre eine ganz tiefe innere Ruhe

…Eine Kindheitserinnerung bringt mich zurück auf das riesengroße Grundstück unseres Hauses, an dessen Ende mir endlos erscheinende Weiden und ein Bach liegen.

Ich sitze dort, am Ende unserer Wiese, blicke über die Weiden und den Bach und verspüre diese ganz tiefe innere Ruhe.

Ich liebe die Einfachheit, liebe mich im Anblick eines Grashalms zu verlieren, zu überlegen, welche Geschichten mir die Bäume wohl erzählen würden…… Das war in meiner Kindheit so und hat sich bis heute nicht verändert.

Unsere Welt ist so schnell, so überfrachtet, so outputorientiert, so megaoptimiert… Höher, schneller, besser, klüger, schöner, effektiver.

Battle -Burn -Out

Ich kann und will das nicht (mehr) mitmachen. Zwar habe ich mich dem unbewusst schon fast immer irgendwie entzogen -inzwischen jedoch wurde daraus ein ganz bewusster Prozeß.

Mein Weg zu einem einfachen Leben

Ein (für mich) großer Schritt besteht im Ausmisten unseres Hauses. Ich bin fasziniert von der unglaublichen Ruhe, die leere oder zumindest auf das Wesentliche reduzierte Räume auf mich ausstrahlen. Davon will ich mehr schaffen – mehr ruhige Räume.

Clear Space – Clear Mind

Aber wie das so ist, auch die größte Reise beginnt mit einem kleinen Schritt – doch genau dieser ist ja mitunter der Schwierigste.

Mein Visionboard für 2020 erinnert mich immer wieder daran, wie ich gerne leben möchte

Nun haben wir ja wegen unseres familieninternen Zimmertauschprojekts schon die ersten Schritte getan. Einiges wurde bereits ausgemistet. So zum Beispiel das alte Spielzimmer, das im Grunde seit Jahren nicht mehr wirklich genutzt wurde.

Nun wurde dieser Raum zu unserem 2. Wohnzimmer das auch als Arbeitszimmer genutzt werden kann.

Bis auf neue Lampen kann der Raum so bleiben

Schlicht, klar und trotzdem wohnlich – ein neuer, wunderbarer Rückzugsraum!

Mein Ziel ist klar!

Ich möchte mich leichter fühlen, entspannter. Mehr zuhause in mir sein- bedeutet für mich auch, weniger Ablenkung durch all den Kram der herumsteht, vollstaubt, gepflegt und gewartet werden will.

Mein Herz schlägt schon sehr lange für eine einfache Lebensweise. In allen Lebensbereichen setze ich das nun nach und nach um.

Im Grunde haben mich meine mehr und mehr gelebten Werte dabei immer gut geleitet.

Angefangen hatte es vor einigen Jahren mit der Bio-Kiste und dem Schritt zu einer veganen Ernährung.

Dann kam der „Zero-Waste-Lifestyle“ dazu, der eben zum Stil meines Lebens wurde. Möglichst schonened und wertschätzend mit Ressourcen umzugehen. Bewusst zu konsumieren und den nicht nur von Bea Johnson geprägten Leitspruch „Refuse, Reduce, Reuse, Recycle, Rot“ zu praktizieren, trägt meine Werte für mich spürbar nach Außen.

Auf die Auseinandersetzung mit dem Thema Plastikmüll und Konsum folgte fast unweigerlich die Berührung mit dem Thema Minimalismus.

Ist Minimalismus nur ein Trend?

Viele sagen Minimalismus ist nur ein Trend, und das mit negativer Konnotation. Wenn man das Wort Trend aber versteht als „kollektive“ Bestrebung eines großen Teils einer Gesellschaft, dann macht dieses Bestreben deutlich, dass offensichtlich viele Menschen derzeit bestrebt sind, auszusteigen aus dem Hamsterrad des „immer mehr, immer besser, immer schneller, immer schöner“.

Für mich bedeutet es auch eine Umkehr zu einer einfacheren, auf das Wesentliche reduzierten Lebensweise. Zu einer Lebensweise, die Raum hat für Muße, innere Einkehr und Kreativität, die sich (zumindest bei mir) besser entfalten kann, in einer schlichten Umgebeung, mit weniger Materialien.

Welcher Weg führt zum Ziel?

Noch bin ich weit entfernt von meinem Ziel. Genähert habe ich mich ihm bisher auf verschiedensten Wegen. Allgegenwärtig scheint mit die Marie Kondo Methode, die sich für mich jedoch als nicht passend erwiesen hat. Ich möchte an dieser Stelle nicht detailliert auf diese Methode eingehen. Was ich in meinem Alltag mit Familie und Job nicht sehr praktikabel fand, ist u.a. ihr Ansatz alle Gegenstände einer Kategorie (beispielsweise Kleidung) aus dem Haus/ der Wohnung und auch dem Keller/Dachboden zusammenzutragen auf einen großen Stapel und alles nach und nach durchzugehen. Ihre wichtigste Frage dabei ist, ob dieses Teil/dieser Gegenstand mir Freude bereitet. Wenn nicht, weg damit. Von der Marie Kondo Methode (die natürlich mehr als das eben beschriebene umfasst) ist diese Frage das, was ich mir behalten habe. Sie leitet mich weiterhin auf meinem Minimalismusweg.

Auch mache ich zwischenzeitlich „Challenges“ verschiedenster Art, so zum Beispiel eine Monatschallenge, bei der am Tag 1 dann ein Teil aussortiert wird, an Tag 2 sind es dann zwei Teile und so weiter, bis es schließlich am Tag 30 dann eben 30 Teile sind. Das funktioniert auch gut. Mal beschränke ich mich auf eine Schublade, mal auf einen Raum oder eine Kategorie. Hierbei ist das vorgehen weniger strukturiert und der Erfolg nicht immer so deutlich spürbar. Wobei ich eine aussortierte und geordnete „Kramschublade“ als große Motivation empfinde weiter zu machen.

Gut funktioniert bei mir ebenfalls die Kopplung an meinen Putzplan. Dann nehme ich mir pro Woche/ manchmal auch pro Monat einen Bereich vor, in dem ich nach und nach aussortiere.

Wie ist das mit dir? Ist Minimalsmus für dich auch mehr als ein Trend?

Ich würde mich freuen, in den Kommentaren davon zu hören und vielleicht auf diesem Wege weitere Inspirationen teilen zu können!

Liebe Grüße,

Deine Iris